Evangelisches Jugendreferat
Köln und Region
Kontakt
Vor den Siebenburgen 2
50676 Köln
Tel. 0221 931801-0
juref-koeln(at)ekir.de
Öffnungszeiten
MO – DO: 9 – 14 Uhr
Ausgangslage und Zielgruppe des Konzeptes
Das Feld der Kinder- und Jugendarbeit ist in den vergangenen Jahren deutlich komplexer geworden. Nicht zuletzt die Forumstudie und damit verbunden die aktive Arbeit der Evangelischen Kirche für mehr Sicherheit von Schutzbefohlenen bei eigenen Angeboten haben das Feld deutlich komplizierter gemacht. Hinzu kommen Auflagen bei zuschussfinanzierten Maßnahmen, das heißt, der bürokratische Anteil der Arbeit nimmt zu. Gleichzeitig nimmt die Möglichkeit der Anstellungsträger (z. B. durch Zusammenlegung von Gemeinden und Gemeindegebieten) eine angemessene Fachaufsicht zu leisten, ab.
Das Jugendreferat bietet seit vielen Jahren für Hauptberufliche Angebote auf freiwilliger Basis wie Fachtage, Praxistage, Schulungen und Fortbildungen an. Durch eine zunehmende Verdichtung der Arbeitszeit und sehr starke Auslastung der angestellten Personen durch zusätzliche Aufgaben (Gemeindeverwaltung, Ehrenamtspflege, Konfiunterricht, Schulgottesdienste) gibt es vor Ort kaum Zeit, diese Angebote wahrzunehmen.
In der Vergangenheit gab es verschiedene Versuche, bei denen sich Gemeinden eine Person in der Jugendleitung geteilt haben. Diese Modelle haben sich oft nicht bewährt, weil entweder die arbeitnehmende Person oder einer der Arbeitgeber nicht zufrieden waren.
Im Verbandsgebiet betreiben derzeit die meisten Gemeinden eine eigene Jugendarbeit. Hinzu kommen noch vier Gemeinden mit einer eigenen Offenen Tür. Zwar sind in vielen Haushalten Stellen für Jugendarbeit eingeplant – doch sie können aus verschiedenen Gründen nicht besetzt werden.
Wir stellen zunehmend fest, dass es den Gemeinden schwerfällt, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Dies kann verschiedene Gründe haben:
Aus Sicht der Gemeinde
Durch die Verdichtung der Arbeit in allen Bereichen ist es schwer, eine angemessene Betreuung für Berufsanfänger:innen zu leisten.
Als teilweise sehr kleine Einheiten können Gemeinden darüber hinaus kaum soziale Leistungen anbieten, die im Fachkräftemangel zunehmend wichtig werden.
Aus Sicht der arbeitnehmenden Personen
Um einen angemessenen Lebensunterhalt zu bestreiten, sind die teilweise prekären Stellen, welche im Angebot sind, nicht attraktiv genug.
Gleichzeitig ist es vielen Beschäftigten wichtig, in einem Team arbeiten zu können. Als „Einzelkämpfende“ vor Ort gibt es hier wenig Möglichkeiten der Entfaltung.
Nicht nur im Bereich der Jugendarbeit ist es an der Zeit, Kräfte zu bündeln, Synergien zu erkennen und diese zu nutzen. Prozesse wie „regional lokal“ im Kirchenkreis Köln-Mitte oder der Prozess einer Gemeinde im Kirchenkreis Düsseldorf verdeutlichen, dass es auch darum geht, den Menschen auf unkomplizierte Weise zur Seite zu stehen. Wichtig ist es, vor Ort die bestmögliche Arbeit zu leisten und die Menschen davon zu überzeugen, wie bedeutend die Kirche in ihrem Leben ist. Weniger Verwaltung, eine größere Spezialisierung der Fachkräfte sowie mehr Zeit für die Arbeit mit jungen Menschen und eine qualifizierte Kinder- und Jugendarbeit tragen dazu bei.
Aus diesem Grund richtet sich dieses Angebot zunächst nur an Gemeinden, die aus unterschiedlichen Gründen entweder große Probleme bei der Besetzung ihrer ausgeschriebenen Stellen haben oder grundlegend ihr Konzept in der Kinder- und Jugendarbeit neu aufstellen möchten.
Das Ev. Jugendreferat als Dienstleistungszentrum Kinder- und Jugendarbeit (DLZ) bietet den Gemeinden und örtlichen Trägern an, die Anstellungsträgerschaft für Personen in der Kinder- und Jugendarbeit zu übernehmen. Mit den Gemeinden werden Dienstleistungsverträge geschlossen, in welchen genau geregelt ist, welche Angebote in der Gemeinde durchgeführt werden sollen.
Im Jugendreferat erhöht sich der Aufwand auf allen Ebenen. Mehr Personal bedeutet in erster Linie mehr Aufwand im Blick auf Begleitung von Mitarbeitenden, Führung, Qualitätssicherung, regelmäßige Dienstgespräche, Vertretung nach innen und außen, Koordination und Sicherung des Arbeitsfeldes und Absprachen mit Gemeinden.
Die Installation und Moderation eines runden Tisches mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, um die Arbeit und die Kontaktflächen sicherzustellen, wäre ratsam und würde vergleichbar mit einem Wirksamkeitsdialog die Arbeitsweise reflektieren.
Neben der Geschäftsführung, der Verwaltung und den Fachreferent:innen, benötigt es die Installation einer Fachbegleitung für die angestellten Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendarbeit. Das kann kurzfristig durch Verschiebung und Übertragung von Aufgaben gewährleistet werden, mittelfristig benötigt es hier mehr Personal, welches über die Overheadkosten finanziert werden soll.
Es benötigt langfristige Verträge mit frühzeitigen Veränderungsanzeigen, um das Risiko für die Anstellung zu verringern. Es soll ein „Runder Tisch Gemeindevertreter:innen“ installiert werden, der ein- bis zweimal im Jahr zusammenkommt, um die Belange der Gemeinden in der Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat wahrzunehmen und weiterzuentwickeln.
Der Bedarf an Kinder- und Jugendarbeit variiert je nach Gemeinde und hängt nicht nur von den Wünschen der Gemeinde, sondern vor allem von den Bedürfnissen der jungen Menschen vor Ort ab. Zusätzlich beeinflussen Faktoren wie vorhandene räumliche Gegebenheiten, das sozio-kulturelle Umfeld, bereits bestehende Angebote anderer Träger sowie die geografische Lage die Ausgestaltung der Kinder- und Jugendarbeit.
Um eine passgenaue und bedarfsgerechte Jugendarbeit zu gewährleisten, erfolgt vor Vertragsabschluss ein Clearinggespräch zwischen Vertreter:innen der Gemeinde und des Jugendreferats. Ziel dieses Austauschs ist es, den konkreten Umfang der benötigten Kinder- und Jugendarbeit zu definieren und an die spezifischen Anforderungen der Kommune anzupassen.
Die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit basiert auf zentralen Prinzipien: Sie ist demokratisch, freiwillig, selbstorganisiert und wird ehrenamtlich getragen. Die Aufgabe der hauptamtlichen Jugendarbeit besteht darin, diese Strukturen zu unterstützen und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.
Aus diesem Grund ist ein modulares „Klicksystem“ mit festgelegten Bausteinen, aus denen die Vertragspartner beliebig auswählen können, nicht zielführend. Stattdessen steht die gemeinsame Beratung im Fokus, um unter Berücksichtigung der vereinbarten Stundenanzahl realistische und wirkungsvolle Angebote zu entwickeln. Die getroffenen Vereinbarungen werden zudem regelmäßig in Auswertungsgesprächen überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Die aktive Beteiligung der Gemeinde während des gesamten Prozesses ist essenziell. Sie bleibt auch im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung, um die nachhaltige Umsetzung und den langfristigen Erfolg der Kinder- und Jugendarbeit sicherzustellen.
Einzig festgelegt ist ein gewisser Stundensatz von ca. 115 Stunden im Jahr, was ca. 9 Stunden im Monat entspricht für Teamsitzungen, eine Klausurtagung und gewisse Verwaltungstätigkeiten, die in jedem Fall mit eingerechnet werden müssen.
Interesse geweckt? Melden Sie sich gerne!
Wenn das Konzept für Sie in Frage in kommt und ihr Interesse weckt, freuen wir uns im Jugendreferat gemeinsam an einer Lösung für die Kinder- und Jugendarbeit in Ihrer Gemeinde zu arbeiten.
Vor den Siebenburgen 2
50676 Köln
Tel. 0221 931801-0
juref-koeln(at)ekir.de
MO – DO: 9 – 14 Uhr